Reisebericht
Vorbereitung der Reise
Unser mobiles Ferienhaus
Die Fahrstrecke
Unsere Fährverbindung

Sardinien 2000

Unsere Erlebnisse

Ein Reisebericht von Thomas Rieder

Touristische Höhepunkte

1. Teil: Von Montabaur nach Olbia

4. Teil: Cagliari

Wo wir übernachteten

2. Teil: Entlang der Nordküste

5. Teil: Über die Berge Richtung Norden

3. Teil: Von Sassari nach Oristano

6. und letzter Teil: Aufbruchstimmung in Olbia

Die schönsten Bilder der Insel
und Gästebuch
Bezugsquellen und Hyperlinks

Die Idee, Urlaub auf Sardinien zu machen, hatte meine Frau Anke. Für Anke nicht die erste Reise nach Sardinien. Schließlich hatte sie zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder Michael von 1973 bis 1977 auf der Insel gelebt. Ihr Vater war damals auf dem deutschen Fliegerhorst in Decimomannu stationiert und als Flugzeugmechanikermeister tätig. Damals wohnte die Familie in der Hauptstadt Cagliari, aber dazu später mehr.

Wir waren uns schnell darüber einig, die Reise mit einem Wohnmobil zu unternehmen. Ankes Bruder Michael nahmen wir auf die Reise mit, schließlich verstehen wir drei uns prima. Anke und Michael waren seit damals nicht mehr auf Sardinien gewesen, umso spannender war es für die zwei zu erfahren, was sich in den zwei Jahrzehnten verändert hat.

 

Von Montabaur nach Olbia

Nachdem wir die Reisevorbereitungen abgeschlossen hatten, rückte der Reisetermin immer näher. Am Freitag Abend übernahmen wir "unser" Reisemobil Hymer Swing von der Wohnmobil- Vermietung. Dann wurde alles in unser mobiles Ferienhaus eingepackt. Am Samstag gegen 11 Uhr ging es dann los auf die Autobahn Richtung Süden. Gegen Abend erreichten wir (etwa auf der Hälfte der Strecke) Bellinzona, die Hauptstadt des Schweizer Kantons Tessin. Castello Grande in Bellinzona (Foto: M. Riechel)

Auf der Autobahn-Raststätte haben wir uns einen Stellplatz für die Nacht ausgesucht. Wir machten uns Abendessen und genossen dabei den Blick aus dem Fenster auf das stimmungsvoll angestrahlte Castello Grande von Bellinzona.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter über die Grenze Richtung Mailand. Es fing zu regnen an. Ich musste schon etwas aufpassen, damit wir nicht von unserer Route abwichen.  Michael war mein Co-Pilot im Führerhaus, während Anke hinten im Fahrzeug gemütlich aus dem Panoramafenster blickte. Die Strecke nach Genua war alles andere als angenehm zu fahren. Hinter Tortona geht es bergab in vielen Kurven, die sich um die Berge schlängeln. Das Reisemobil schob gewaltig über die Vorderräder hinaus und ich musste schon aufpassen, nicht aus der Kurve zu fliegen. Schneller als 60-70 km/h war nicht drin. Aber wir hatten ja noch Zeit. Spätestens gegen 17 Uhr wollten wir am Hafen sein. Die Autobahn führt durch die Toskana vorbei an Pisa. Von weitem konnten wir den schiefen Turm erkennen. An einer Autobahntankstelle hinter Pisa tankten wir voll und machten eine kleine Rast. An diesem Sonntag war gerade Formel 1. Ich hatte mir extra den kleinen Weltempfänger mitgenommen, um auf dem laufenden zu bleiben. Leider empfang ich mit dem Ding nur einen einzigen deutschsprachigen Sender, der berichtete aber nicht über das Rennen. So hörte ich also den italienischen Kanal. Dank meinen bescheidenen italienischen Sprachkenntnissen verstand ich nur Hakkinen, Schumacker und Scuderia Ferrari.

Gegen 16 Uhr erreichten wir Piombino. Eine Industriestadt mit rauchenden Schloten und unzähligen Fabrikgebäuden. Michael bezeichnete den Anblick von Piombinos-Skyline ziemlich treffend mit Eisenhüttenstadt. Am Hafen folgten wir der Beschilderung Linea dei Golfi. Am Anleger standen schon einige Reisemobile mit italienischen Kennzeichen. Wir parkten ein und suchten das Hafenbüro auf. Leider machte das Hafenbüro erst gegen 17 Uhr auf. Also gingen wir so lange an der Kaimauer entlang spazieren. Später stellte ich mich in die Menschen- schlange am Hafenbüro-Schalter und ließ mein Ticket mit dem Stempel Check-In Piombino versehen.

Als wir vom Check-In zurückkamen, standen schon einige Fahrzeuge eingereiht in vierPiombino Fahrspuren vor der Fähre. Ich stellte mich mit unserem Hymer dazu. Irgendwann ging es dann los. Nach und nach wurden die Fahrzeuge auf die Rampe geschickt. Die Rampe war steil und nur ganz langsam zu befahren. Oben angekommen lotsten mich Arbeiter, in orangefarbenen Latzhosen und mit Trillerpfeifen bewaffnet, zu meinem Parkplatz.

Nachdem wir das Fahrzeug verlassen hatten, begaben wir uns auf das Oberdeck. Von hier hatten wir einen traumhaften Blick auf das Abendrot, dass über dem Hafen leuchtete. Wir schauten zu, wie das Schiffdeck sich langsam mit Fahrzeugen füllte.

Gegen 20.15 Uhr legte das Schiff ab. Das Dröhnen der Dieselmotoren versetzte das ganze Fahrzeugdeck in gleichmäßige Schwingungen. Vorbei an der Insel Elba fuhren wir langsam in die dunkle Nacht.Überfahrt nach Olbia Wir legten uns nach dem Essen (Oma Ernies Frikadellen waren echt lecker!) in unserem Reisemobil schlafen. In der Nacht wurde ich einmal kurz wach, lauschte dem monotonen Brummen des Schiffsmotors und schlief darüber wieder ein. Irgendwann bemerkte ich, dass die Maschinen drosselten. Es war 4.45 Uhr als ich auf die Uhr sah. Die Fähre legte gerade an. Es dauerte noch einige Zeit, bis die ersten Fahrzeuge die Fähre verließen. Dann ging es zügig. Ein Fahrzeug nach dem anderen wurde von den Matrosen herausdirigiert. Ich musste schon etwas aufpassen, um beim Rückwärts-Rangieren auf dem Oberdeck nicht einen der Männer umzufahren. Langsam fuhr ich die steile Rampe herunter. Wir waren angekommen – in Olbia.

 

Entlang der Nordküste

Im Hafen von Olbia suchten wir uns einen Parkplatz. Während wir gemütlich frühstückten, sahen wir der aufgehenden Sonne zu. Olbia (Am Hafen)Nachdem wir die Straßenkarte studiert hatten, entschlossen wir uns, in Richtung Norden zu fahren. Unser erstes Ziel, vorbei an der Costa Smeralda, war Santa Teresa di Gallura. Von dort setzen Fähren in nur ½ Stunde Fahrzeit nach Korsika über. Das klare Wetter erlaubte uns den Blick hinüber nach Bonifacio.

 

Entlang der Nordküste ging es zu unserer ersten Etappe nach Valledoria, zum Campingplatz La Foce. Der Name La Foce heißt übersetzt Die (Fluss-) Mündung und trifft genau auf die Lage des Platzes zu. Der Platz ist etwas ausserhalb gelegen, aber von der Hauptstrasse gut ausgeschildert. Die Mitarbeiter des Platzes waren sehr freundlich und an der Rezeption konnte ich mich gut in deutsch unterhalten. Vom Hauptgebäude aus folgte ich mit unserem Reisemobil einem Mitarbeiter in einem Elektrofahrzeug zu unserem Stellplatz. Die Strecke dorthin war gut 500 m lang und nicht gerade breit. Der Campingplatz war fast ausgebucht, schließlich hatten wir noch die Hauptreisezeit der Italiener erwischt. Auf dem Platz waren viele italienische Jugendliche, aber auch Zeltlagergruppen aus Deutschland anzutreffen.

 

Um zum campingplatzeigenen Strand zu gelangen, muss ein Fluss überquert werden. Zu diesem Zweck werden vom Platz aus Boote eingesetzt, die eine kostenlose Überfahrt ermöglichen. Der Strand war tadellos sauber und das Meerwasser klar. Am Wasser wollten Michael, Anke und ich das mitgebrachte Flossen und Schnorchel-Set (vom Discounter A...) ausprobieren. Die Tauchermasken erwiesen sich aber als nicht besonders wasserdicht (Wasser kam rein, aber nicht mehr raus) . Mit den beiliegenden Schnorchel kam ich gar nicht zurecht. Zum Glück war in meiner Badetasche noch meine gute alte Taucherbrille, die ich mir einmal vor Jahren auf einem Campingplatz am Lago Maggiore gekauft hatte. Die war wenigstens absolut dicht. Als durchaus brauchbar zeigten sicGrillromantik am Abendh wenigstens die Schwimmflossen, die dem Set beilagen. Michael hatte sich vor dem Urlaub für gut 25,- DM eine wasserdichte Einwegkamera mit 27 Aufnahmen gekauft. Mit der Plastikkamera machten wir erstaunlich gute Unterwas- seraufnahmen (bald zu sehen in unserer Foto -Galerie). Zurück vom Strand bauten wir Schwiegervaters Campinggrill auf (mit dem vertrauenserweckenden Druckminderer aus dem Jahr 1963) und Anke kochte uns eine leckere Beilage zu den Grillwürstchen.

Später am Abend ging es auf dem Platz richtig laut zu. Gegen 22 Uhr begannen die Animateure mit ihrem Programm. Die Musik und die Moderation des DJ dröhnte aus der Ferne mit zahlreichen Unterbrechungen. Scheinbar wurde die Reise nach Jerusalem gespielt. Immer wieder wurde das Lied, indem eine Sängerin Ti Amo Ti Amo trällerte, abrupt leise gedreht. Der Song ging uns nicht mehr aus den Köpfen. Bei jeder Gelegenheit sangen Michael und ich Ti Amo Ti Amo.

Roccia dell` ElefanteAm nächsten Tag machten wir uns zu den Sehenswürdigkeiten der Umgebung auf. Wir fuhren zum Roccia dell`Elefante, einem verwittertem Trachytfelsen in Form eines Elefanten und zugleich beliebten Fotomotiv. Hier kann man sich auch gleich mit einem Einheimischen und einem Esel fotografieren lassen.

Auf dem Weg in Richtung Porto Torres kamen wir nach Castelsardo. Ein kleines Städtchen und zugleich das Zentrum der Korbflechter. Auf einer mächtigen Felszunge erhebt sich ein Kastell aus dem 12. Jahrhundert. Wir parkten unser Fahrzeug vor der Stadt und machten uns zu Fuß auf den Weg, um das Castello zu erkunden. Die Sonne brannte unermüdlich auf unsere Häupter und der Fußmarsch hinauf zum Kastell machte uns ganz schön durstig. Wir wurden aber mit einer fantastischen Aussicht über die Stadt mit dem Blick über das herrlich blaue Meer entschädigt. Nachdem wir alle gemeinsam das Korbflechtmuseum, welches in den Räumen des Kastells untergebracht ist, besichtigt hatten, machten wir uns auf den Weg zurück zum Hymermobil. Castelsardo Hafen

 

An Michaels Spiegelreflexkamera, einer alten Nikon EM aus dem Jahr 1982, hatte sich der Spannhebel gelöst und das Gewinde war etwas beschädigt. So musste er nach jedem Auslösen des Spanner aus der Tasche kramen, aufsetzen, spannen und wieder den Hebel wegstecken. An schnelle Schnappschüsse war ab nun nicht mehr zu denken. Ich schlug ihm vor, das ich im Wohnmobil mit der Zange versuchen werde, das lose Teil wieder aufzusetzen.

Im Wohnmobil haben wir dann erst einmal etwas gegessen und getrunken. Ein roter VW Golf hielt neben unserem Fahrzeug an, ein junges Pärchen stieg aus. Es waren auch deutsche Urlauber, die nach einem geeigneten Campingplatz suchten. Wir gaben ihnen den Tipp mit La Foce und erklärten ihnen den Weg dorthin. Die Kamera-Reparatur mit dem kaputten Spannhebel wollte einfach nicht klappen und ich gab es nach kurzer Zeit auf. Wie sich erst viel später zu Hause herausstellte, lag es am Linksgewinde (ich habe das Befestigungsmütterchen immer nur rechtsherum gedreht!!!).

Am Abend kamen wir dann zu unserem Platz zurück, um zu etwas essen und lauschten dabei wieder der Musik der Freiluftdisco, die wieder Ti Amo Ti Amo spielte. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg in Richtung Süden. Zuvor leerten wir am Camper-Service unseren Abwassertank, den Chemieklo und füllten Frischwasser auf.

 

Von Sassari nach Oristano/Sinis

In Sassari fuhren wir zu einem dieser Einkaufszentren. Der Citta Mercato mit seinem reichhaltigen Angebot hat hier auch sonntags geöffnet. Es ist allerdings nicht ganz leicht, für ein Wohnmobil einen geeigneten Parkplatz zu bekommen. Wir kauften Lebensmittel für unsere weitere Fahrt ein und ich entdeckte die CD mit Ti Amo Ti Amo, gesungen von der italienischen Sängerin Alexia. Endlich brauchten Michael und ich nicht mehr selber singen. Wir setzten die Reise Richtung Oristano auf der SS 131 fort.

Thomas on the road again (Foto: M. Riechel)Irgendwie roch es schon seit einiger Zeit faulig im Wohnmobil. Ich konnte mir das nicht erklären. Vielleicht lag es an der guten Landluft. Aber schnell stellte Anke fest, dass der unangenehme Duft aus dem hinteren Bereich des Fahrzeuges kommen musste. Wie nach faulen Eiern stank es , und das, obwohl wir den Abwassertank in Valledoria geleert hatten.

Die SS 131 ist in einem hervorragenden Zustand und vierspurig ausgebaut. Ab Sassari ist ein gut 30 Kilometer langes Stück neu und wohl vor kurzem erst freigegeben worden. Wir machten einen kleinen Abstecher zur Santissima Trinita di Saccargia, einer auffälligen Kirche, die man schon von weitem an ihrem schwarz und weiß gestreiften Glockenturm erkennt. Leider konnten wir uns das Bauwerk nur von außen betrachten, da die Kirche geschlossen war. Auf dem Parkplatz fahndeten wir nach dem fauligen Geruch im Wohnmobil. Wir fanden heraus, das es aus dem Abfluss der Spüle stank. Da wir keinen Stopfen fanden, verschlossen wir die Abläufe mit Taschentüchern.

Hinter Sassari kamen wir an einigen Tankstellen vorbei. Da die Tanknadel noch über ¼ voll anzeigte, sah ich noch keine Notwendigkeit, zu tanken. An dieser Hauptverkehrsverbindung, so dachte ich jedenfalls, finden sich in regelmäßigen Abständen Tankstellen. Nach gut 30 Kilometern entschloss ich mich doch dazu, in den nächstgrößeren Ort zum Auftanken zu fahren. An der nächsten Ausfahrt fuhren wir von der SS 131 ab in den 10 km entfernten Ort Macomer. Aber hier hatte die wohl einzige Tankstelle des Ortes geschlossen. In der Zwischenzeit sank die Tanknadel weiter ab. Also fuhren wir wieder auf die Schnellstraße auf.

Die Tanknadel näherte sich gegen Rot und wir fuhren weiter, in der Hoffnung, rechtzeitig eine Tankstelle zu finden. Anke hatte die Idee, in dem Camping-Führer nachzusehen. Dort sind auf der Rückseite Agip-Stationen verzeichnet. Im etwa 50 km entfernten Abbasanta waren auf beiden Seiten der Schnellstrasse Tankstellen verzeichnet. Da ich keine Ahnung hatte, wie weit man noch mit dem Ducato mit leuchtender Reservelampe kommt, wurde ich langsam etwas nervös.

Die gut ausgebaute SS 131 (Foto: M. Riechel)Ich nahm den Fuß etwas vom Gas um Kraftstoff zu sparen. Kurz vor der Agip-Tankstelle fiel uns ein weißer VW-Golf auf, der langsam mit eingeschalteter Warnblinkanlage vor uns fuhr. Wir überholten den Golf und kamen an die Ausfahrt zur Tankstelle. Die Tankstelle war als solche schlecht gekennzeichnet, und als ich an die Zapfsäule vorfuhr, wusste ich auch warum. Die Zapfsäulen waren mit Klebeband umwickelt, die Agip-Transparente waren abgeschraubt worden und das Tankstellenhäuschen sah verlassen aus. Die Tankstelle war wohl vor einigen Jahren bereits geschlossen worden. Auf der anderen Seite der SS 131 sah das Tankstellengebäude genau so vergammelt aus. Schei.., sagte ich und sah in diesem Augenblick den weißen VW Golf mit der eingeschalteten Warnblinkanlage auf die Tankstelle fahren. Der Fahrer war anscheinend auch auf der Suche nach Kraftstoff. Nach kurzer Pause setzen wir unsere Fahrt in Richtung Süden fort. Allerdings hatte ich dieses ungute Gefühl, das es keine Tankstelle mehr vor Oristano gibt. Die Tanknadel stand nun schon auf dem letzten Strich der Anzeige und die Reservelampe leuchtete nun permanent. Ich fuhr entsprechend langsamer (sparsamer). Zwischendurch überholte uns wieder der Golf-Fahrer, immer noch mit Warnblinker.

Ich hatte die Hoffnung, eine Tankstelle zu finden, schon fast aufgegeben. Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts ein Hinweisschild auf eine Esso-Tankstelle in 40 Kilometer auf. Hoffentlich reicht der Diesel bis dorthin, dachte ich und zählte jeden zurückgelegten Kilometer mit. Endlich , nur noch mit heißer Luft im Tank, erreichten wir die Esso-Tankstelle. Erleichtert stiegen wir aus und freuten uns, als der Tankwart zu uns herüberkam. Ich brachte nur noch ein Completto heraus und zeigte auf den Tankstutzen. An der Tankstelle trafen wir wieder auf den Golf, der uns die ganze Zeit über begleitet hatte.

Entspannt fuhren wir nach dem Tanken wieder auf die SS 131 Richtung Oristano auf. Die Schnellstraße stieg leicht an und ich gab Vollgas. Jetzt zieht er wieder, sagte ich laut zu Michael und Anke, und meinte natürlich damit unser Wohnmobil. Michael und Anke mussten herzhaft darüber lachen.

Wir gelangten nach Oristano, einer Provinzhauptstadt mit 30.000 Einwohnern. Von hier war unser nächstes Ziel die Halbinsel Sinis. Die Ausgrabungsstätte TharrosDort befindet sich die größte phönizisch-römische Hafenstadt Sardiniens. Sie wurde bereits im 10. Jahrhundert v. Chr. gegründet. Noch heute sind die Überreste des von den Römern ausgebauten Hafens sichtbar. Das Ausgrabungsgelände war die vorletzte Station unserer heutigen Tour. Wir parkten unseren Hymer etwas entfernt vom Parkplatz und machten uns in der Hitze des Nachmittags auf dem Weg zu der antiken Stadt. Vom Sarazenenturm hat man einen tollen Blick über die Halbinsel und dem smaragdgrünen Meer.

Nach der ausgiebigen Besichtigung fuhren wir zu unserem Campingplatz. Als Domizil für die nächsten Tage hatten wir uns Nurapolis ausgesucht: Ein Campingplatz inmitten einem Pinienwald. Auf der Strasse zu Nurapolis liegen weitere Campingplätze. Beinahe wären wir auf einem anderen Platz gelandet, weil der Betreiber kurzerhand den Wegweiser zu Nurapolis umgedreht hatte. Die Konkurrenz arbeitet hier mit allen Tricks! Am Platz angekommen, wurden wir sehr freundlich und zuvorkommend behandelt. Der Inhaber sprach sogar etwas deutsch. Er sah am Heck unseres Wohnmobils den Aufkleber vom Camping La Foce. Daraufhin bot er uns sofort 10% Nachlass auf den Tagespreis an. Der Campingplatz Nurapolis gehört ebenso wie La Foce zum Verband Magic Italia. Unter den Pinien auf Nurapolis

Ein Ehepaar aus Mannheim hatte gerade damit begonnen, ihr Zelt aufzuschlagen. Sie wurden umquartiert, da ihr Platz inmitten des Wohnmobilareals (und auf unserem Platz) lag. Ich mußte mit dem Hymer zwischen zwei Bäumen rückwärts manövrieren, aber das ging ohne Probleme vonstatten. Der Platz war sehr sauber und ordentlich. Der Strand ist traumhaft, nur das Wasser hätte etwas klarer sein können. Auf diesem Platz blieben wir 3 Tage, um im Meer zu schwimmen und mal richtig zu faulenzen. Am Abend vor der Abreise gingen wir zum Essen in das sehr gute Restaurant des Platzes.

Am nächsten Morgen ging es mit der Reise weiter Richtung Süden. Wir machten einen Besuch in Santa Cristina, einem Nuraghier-Dorf mit Wallfahrtskirche. Dort befindet sich das berühmte unterirdische Brunnenheiligtum Pozzo Sacro.Santa Cristina Die Ausfahrt zu dieser Sehenswürdigkeit liegt direkt an der SS 131 und ist gut ausgeschildert. Die Sonne brannte heiß, denn hier im innern des Landes gibt es keinen kühlenden Wind. Ich stellte unser Reisemobil unter einem Baum ab und wir lösten 3 Eintrittskarten und sahen uns auf dem weitläufigen Gelände um. Am imposantesten ist der unterirdische Brunnen, eine trapezförmige Treppe führt nach unten. Leider war ein Teil des Geländes für Besucher wegen Ausgrabungen gesperrt. Trotzdem konnten wir in etwa sehen, wie die Ureinwohner Sardiniens gelebt haben.

Wir fuhren weiter nach Barumini. Hier war es noch heißer. Wir begaben uns zu dem berühmten und gut erhaltenen Nuraghendorf Su Nuraxi. In den siebziger Jahren, so erzählten mir Michael und Anke, konnten sie alles auf eigene Faust erkunden und besichtigen. Das ist aber nicht mehr möglich. Zu viele Unfälle mit Kindern, die in den Steinruinen herumkletterten, zwangen die Behörden zum Einzäunen des Geländes.Su Nuraxi Die Besichtigung von Su Nuraxi ist jetzt nur noch innerhalb einer Führung möglich. Leider wird nur eine Führung in italienischer Sprache angeboten , sodass wir nicht allzu viel verstanden.

Der Mittelpunkt der Ruinensiedlung bildet eine Art Wohnburg mit 4 Türmen. Wir mussten uns durch sehr enge, teilweise steile Gänge quetschen, um das Innere des Bauwerks zu erkunden. Es ist schon interresant, welche Qualität diese Bauwerke haben. Die Führung dauerte etwa 40 Minuten. Nach der Führung machten wir noch einige Fotos und setzten unsere Fahrt Richtung Cagliari fort.

 

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